Neues Leben im alten Bahnhof

Albersdorf (es) Einst wurden hier Fahrkarten verkauft, es wurde Gepäck aufgegeben, in der Halle auf Züge oder ankommende Reisende gewartet und in einem kleinen Stellwerk die Weichen gestellt. Das ist längst Geschichte. Lange war es still in dem alten Bahnhofsgebäude. Jetzt zieht dort neues Leben ein. Gleich drei Einrichtungen haben dort ein neues Zuhause gefunden, die Verwaltung des Aöza, die Geschäftsstelle des SV Dithmarsia und das Büro der Buhmann-Stiftung.
In einer kleinen Feierstunde übergab Bürgermeister Heribert Heinecke die Räume an die neuen Nutzer. In den vergangenen Wochen waren die Räume rundum für den neuen Zweck vorbereitet und auf Vordermann gebracht worden. Kleinere Reparaturen waren zu machen, es wurde gemalt und gestrichen und Möbel wurden geschleppt. Hierbei hat der gemeindliche Bauhof kräftig geholfen. Das Ergebnis sieht sehr gelungen aus. Das gilt nicht nur für das Erdgeschoss, sondern auch das Stockwerk höher.
Im Obergeschoss des Gebäudes steht nun ein Büroraum zur Verfügung, den der SV Ditmarsia zur Geschäftsführung nutzt. Karen Jahnke ist die gute Seele des Vereins und bietet dort regelmäßige Sprechstunden an. Immer donnerstags von 10 bis 12 Uhr können sich Mitglieder über alle Angelegenheiten, die den Sportverein betreffen, beraten lassen. Ein wichtiger Teil der Beratung ist, dass sie sozialschwachen Familien und Einzelpersonen aufzeigt, wie man mit öffentlichen Zuschüssen eine Mitgliedschaft im Sportverein finanzieren kann. Das könnte aktuell zum Beispiel auf die Flüchtlinge zutreffen. Weiter kümmert sie sich unter anderem um die Mitgliederverwaltung und die Archivpflege.
Erika Michaelis erledigt alle anfallenden Büroarbeiten für das Aöza, nimmt zum Beispiel Anmeldungen entgegen, pflegt den Terminkalender und kümmert sich um die Buchführung und vieles mehr. Ebenso ist sie für die Buhmann-Stiftung tätig.
Dr. Rüdiger Kelm als Leiter der musealen Einrichtungen in Albersdorf hat ebenfalls dort sein neues Büro, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum liegt und so kurze Wege garantiert. Ein mittelgroßer Besprechungsraum vervollständigt die neuen Möglichkeiten. Den Auslöser für die Standortveränderungen bildeten verschärfte Brandschutzbestimmungen für das Obergeschoss der Amtsverwaltung an der Bahnhofstraße, wo die Aöza-Verwaltung bis dato ihren Sitz hatte. Als Folge hieß es: Ausziehen. Als neue Bleibe kam das Bahnhofsgebäude in den Blick.
Hier hatte die vergangenen zehn Jahre der Traditionsverband der ehemaligen Albersdorfer Bundeswehr-Kaserne seine Ausstellungsgegenstände platziert. Dieser hat zwischenzeitlich im Dithmarsenpark eine neue Unterkunft gefunden.
Eigentümer des Bahnhofsgebäudes ist die Gemeinde, die die Immobilie einst von der Deutschen Bahn erwarb. Diese hatte keine Verwendung mehr dafür, da man meinte, an kleinen Haltestellen wie Albersdorf auch ohne Servicegebäude auszukommen. Lange und immer wieder war der alte Bahnhof Thema in der Gemeindepolitik. Meistens ging es um die mögliche Verwendung und Nutzung der Immobilie. Erste große Veränderungen traten ein, als der Bauhof sich in Teilen des Gebäudes und den angrenzenden Hofflächen niederließ.